AK Familien- und Bürgerregion Börde

Das Ehrenamt schreitet voran

Kernpunkte zum Arbeitskreis Familien- und Bürgerregion Börde am 27.11.18 
Frau Albert berichtet einleitend zur geschichtlichen Entwicklung des Ehrenamtes. Rund 3,4 Mio. Menschen in Niedersachsen sind ehrenamtlich tätig. Somit engagieren sich ca. 46% freiwillig in ihrer Ortschaft/ Kommune bzw. in ihrer Region. Ehrenamtliche tragen dadurch maßgeblich zur Lebensqualität in den Ortschaften bei – sie packen aus Überzeugung mit an. Interessant ist die Entwicklung des Ehrenamts von einem eher amtlichen Format, entstanden mit der kommunalen Selbstverwaltung Anfang des 19.Jahrhunderts hin zu einem heute sehr selbstbestimmten und selbstorganisiertem Ehrenamt 4.0. „Ehrenamt – das ist das Zusammenspiel zwischen der Daseinsfürsorge des Staates und dem privaten Engagement von Bürgern“

"Akademie Ehrenamt" - Best Practice der LEADER-Region Östliches Weserbergland
Um den positiven Beitrag durch das Ehrenamt wertzuschätzen sowie dessen Bedeutung für eine hohe Lebensqualität vor Ort und die nachhaltige Entwicklung der gesamten Region zu verdeutlichen, wurde im Rahmen des Leuchtturmprojektes „Motor Ehrenamt“ zwei Bausteine ins Leben gerufen. Die Finanzierung der Veranstaltung läuft über EU-Mittel.

  • „Wegweiser Ehrenamt“ hierfür wurden eine Zusammenstellung aller Vereine der fünf LEADER-Mitgliedskommunen erstellt, um für Interessierte die Möglichkeit zu schaffen Mitstreiter zu finden und Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren
  • „Akademie Ehrenamt“ Fortbildungsformat Zweck: lokalen Vereinen und ehrenamtlich Tätigen aus den fünf Mitgliedskommunen eine Möglichkeit schaffen, sich zu vernetzen und bedarfsorientiert weiterzubilden

Koordination Ehrenamt - Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Sehnde Anja Hettling
Im Jahr 2009 wurde in Sehnde das Familienbündnis geschlossen. Daraus haben sich verschiedene Angebote für und mit Ehrenamtlichen in der Stadt etabliert, die mit Unterstützung von Frau Hettling koordiniert und organisiert werden. Sie betont, dass diese Vielzahl an Angeboten, ohne die Ehrenamtsstelle in der Kommune nicht möglich wäre. Um das Ehrenamt anzuerkennen, werden niedersachsenweit „Ehrenamtskarten“ vergeben. Ehrenamtlich Tätige können sich über ihren Landkreis für eine solche Karte anmelden. Die Teilnehmer des Arbeitskreises äußern sich sehr positiv über die Einrichtung einer Ehrenamtskoordination und heben diese Vorbildfunktion der Stadt Sehnde hervor. Ähnliches wäre für die anderen ILE-Kommunen durchaus wünschenswert.  

Ehrenamt und seine Bedeutung in der Flüchtlingshilfe - Freiwilligenakademie Niedersachsen
Frau Grundey stellt im Folgenden die Freiwilligenakademie Niedersachsen (kurz: fan) mit dem Förderprogramm zur Flüchtlingsarbeit vor. Die fan ist ein niedersachsenweiter Verbund aus einer Vielzahl von Mitgliedern aus Verbänden, Freiwilligenagenturen, Stiftungen, Bildungsträgern etc. Die Angebote zielen auf die Qualifizierung ehrenamtlich, freiwillig und hauptamtlich engagierter Bürger*innen. Gefördert wird die Freiwilligenakademie vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Frau Mall, aus der Flüchtlingshilfe in Sehnde berichtet, dass das Angebot der fan bekannt ist. Weitergehend wurde dieses Angebot bekannt gemacht, doch die Rückmeldungen zur Teilnahme waren selten ausreichend, auch wenn die Notwendigkeit besteht.

Der nächste Termin für den Arbeitskreis Familien- und Bürgerregion Börde soll am 26.März in Algermissen stattfinden. Genauere Infos erhalten Sie beim Sweco Regionalmanagement.

Über die letzte Arbeitskreis Sitzung der ILEK Börderegion wurde im Sehnder Teil der HAZ vom 28.11.18 von Oliver Kühn berichtet:

Ehrenamt war auch das Thema bei der Sitzung des Arbeitskreises Familien- und Bürgerregion Börde am Dienstagabend im Sehnder Rathaus. „Mit 14 Teilnehmern war die Sitzung besser besucht als sonst“, freut sich Regine Albert, Projektleiterin Regionalentwicklung, und bestätigt damit den Eindruck eines großen Interesses am Ehrenamt in der Stadt. Dort hatte auch die städtische Ehrenamtskoordinatorin Anja Hettling über ihre Arbeit berichtet. Ein Zukunftsprojekt sind die sogenannten Engagement-Lotsen, mit der die Jugendbeteiligung vorangetrieben werden soll. „Damit wollen wir in Schulen gehen, Jugendliche informieren und einbinden.“ In der Sitzung sei bereits die Kooperative Gesamtschule (KGS) Sehnde als Kooperationspartner genannt worden, die mit rund 1750 Schülern eine der größten weiterführenden Schulen in Niedersachsen ist. Schwierigkeiten bereite derzeit wegen der neuen Datenschutzverordnung der Aufbau einer Ehrenamtsbörse. Für eine Vernetzung dürfe man nicht einfach alle Namen weitergeben, nun würden alle aufwendig angeschrieben.