Dorfspaziergang "Wohnen im Alter"
Am Dienstag, den 17.09.24 ab 17:00 Uhr fand auf Initiative der LEADER-Börderegion ein weiterer Dorfspaziergang statt – diesmal in Harsum zum Thema Wohnen im Alter. Ziel war es, sich über verschiedene Wohnformen und die Anforderungen an altengerechtes Wohnen auszutauschen.
Los ging es bei der Tagespflege Ährenkamp. Frau Wenzel als Einrichtungsleitung und Frau Zöllner als Pflegedienstleitung gaben Einblicke in die Angebote und Abläufe vor Ort und führten durch die hellen und gemütlichen Räumlichkeiten (s. Foto Nr. 1). Das 2021 eröffnete Haus erfreut sich einer hohen Nachfrage - rd. 30 Personen, insbesondere aus den umliegenden Dörfern, besuchen es aktuell. Die Einrichtung ist wochentags von 8:00 – 16:00 Uhr geöffnet und den Gästen steht der Malteser Fahrdienst zur Verfügung, welcher sie bei Bedarf abholt und nach Hause bringt.
Neben Frühstück und Mittagessen werden vor -und nachmittags diverse Beschäftigungen angeboten, wie z.B. gemeinsames Handarbeiten, Basteln oder Spazier- und Marktgänge. Zusätzlich beherbergt die Einrichtung 30 altersgerechte Wohnungen für aktuell 37 BewohnerInnen, welche von der Tagespflege mit betreut werden. Herr Gust als Vertreter des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigung und Senioren und damit Experte für barrierefreie Angebote, zeigte sich insbesondere begeistert über die optimal ausgestatteten Sanitärräume, welche über alle benötigten Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigungen verfügen.
Weiter ging es zum Altenpflegeheim St. Elisabeth, wo Frau Wenzel als Heimleiterin interessante Einblicke in den Betrieb eines Altenheims gab (s. Foto Nr. 2). Das 1992 gebaute Haus beherbergt pflegebedürftige Menschen ab Pflegegrad 2. Im gegenüberliegenden Haus befinden sich weitere 19 Wohneinheiten für Menschen ab einem Alter von 60 Jahren, welche vom Altenpflegeheim mit betreut und über den Malteser Notruf abgesichert sind.
Um den sicheren und barrierefreien Übergang über die zwischen den Gebäuden verlaufende Kaiserstraße zu ermöglichen, hat Harsum nach langjährigem Bemühen eine Ampel errichten lassen, welche zudem mit einem taktilen Leitsystem für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Sehbehinderung ausgestattet ist (s. Foto Nr. 3).
Leider werden die beiden Einrichtungen in Harsum nicht der nach wie vor hohen Nachfrage nach altengerechtem Wohnraum und Pflege gerecht, so dass es sowohl bei der Tagespflege als auch beim Altenpflegeheim lange Wartelisten gibt. Auch brauche es viel Geduld bei der Beantragung der Krankenkassenzuschüsse. „Es gibt so viele rechtlichen Vorgaben und bürokratische Hürden – wir stehen uns mit den ganzen Regulierungen in der Pflege selbst im Weg“, bedauert Heimleiterin Wenzel. Bürgermeister Marcel Litfin zeigt sich bemüht, dem großen Bedarf an altengerechtem Wohnraum in seiner Gemeinde gerecht zu werden und wies auf das Alten-WG-Projekt der Volksbank hin, welches derzeit in Borsum realisiert wird.
Die Teilnehmenden bedankten sich für den wertvollen Einblick in die beiden Einrichtungen und zeigten sich sensibilisiert hinsichtlich der Bedürfnisse alter und beeinträchtigter Menschen.
Wer Tipps für den respektvollen Umgang mit Menschen mit Behinderung sucht, findet gute Hinweise beim Deutschen Knigge Rat in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Hessen: Knigge-Broschüre - Der PARITÄTISCHE Hessen (paritaet-hessen.org)
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